Projekt Quartier am Bahnhof

Bild Platzhalter Taufkirchen
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Architekten informieren über Planungsstand in der Gemeinderatssitzung am 27.10.2022:

Gutachten erarbeiten Grundlagen für Quartier am Bahnhof

Bei der Sitzung des Gemeinderats am 27. Oktober 2022 hat Christian Hörmann von der cima den aktuellen Planungsstand von steidle architekten und die nächsten Schritte für das Quartier am Bahnhof vorgestellt. Gemeinsam mit den Landschaftsarchitekten Grabner Huber Lipp aus Freising hatte das renommierte Münchner Büro die bisherigen Planungen verfeinert – auf Grundlage der Rückmeldungen von Bürgerinnen und Bürgern sowie Anmerkungen aus dem Bewertungsgremium.

 

In den vergangenen Monaten haben die Architekten einige „Hausaufgaben“ abgearbeitet und zahlreiche Anregungen aus dem Beratergremium und Ideen aus der öffentlichen Informationsveranstaltung in das Feinkonzept eingearbeitet. Die aktualisierten Steidle-Planungen stellen daher noch keine abschließenden Ergebnisse dar, konkretisieren aber die Planungen hinsichtlich zahlreicher Areale wie dem Bahnhofsvorplatz, dem geplanten Hochpunkt im Quartier, sowie der Ausgewogenheit von Wohnen und Gewerbe, Durchwegungen und einen möglichen Brückenschlag über die S-Bahn ins Planungsgebiet. Konkret wurden folgende Punkte in der Feinplanung fixiert:

 

Hochpunkt kommt

Ein deutlich erkennbarer Hochpunkt soll im Quartier auf jeden Fall vorhanden sein, um Orientierung für den zentralen Platz zu schaffen. Hierzu gab es von Seiten der Bürgerinnen und Bürger während der Informationsveranstaltung geteilte Meinungen. Während sich die einen ein Hochhaus für Taufkirchen - öffentlich zugänglich für Taufkirchner*innen, idealerweise mit Alpenblick-Panorama-Café wünschten - gab es auch skeptische Stimmen. Im Sinne eines Kompromisses, dem Rat des Expertengremiums folgend, soll sich die Höhe eines zukünftigen Gebäudes an der maximalen Höhe der Bestandshochhäuser westlich des Lindenrings orientieren. Das Büro Steidle empfiehlt hierzu eine Blickfeld-Verträglichkeitsstudie zur Klärung einer angemessenen Höhe des geplanten Hochpunkts.

Grossansicht in neuem Fenster: Plan Hochpunkt

Ausgewogenheit von Wohnen und Gewerbe

Nach den Plänen der Architekten soll das Verhältnis von Gewerbe zu Wohnungsbau im Quartier ausgewogener sein und entsprechend angepasst werden. Dies war auch eine Anregung aus der Bürgerschaft, die in diesem Zusammenhang zusätzlich KITAS, Kindergärten und Schulen forderte. Auch hinsichtlich der Neubebauung am Lindenring sind Änderungen anvisiert: So sollen lange, straßenbegleitende Baukörper vermieden und die Bebauung insgesamt lockerer gestaltet werden. Durch weitere Untersuchungen soll hier ein stimmiges Nutzungsverhältnis ermittelt werden, in das auch die Vorstellungen der Eigentümer mit einfließen werden und der Bedarf für die soziale Infrastruktur – zum Beispiel für KITAs, Schulen, Jugendtreffs – ermittelt wird.

Grossansicht in neuem Fenster: Gewerbe und Wohnen

Bahnhofsvorplatz und Brückenschlag

Ein zentrales Thema und quasi Ausgangspunkt für die neue Quartiersentwicklung ist der Bahnhofsvorplatz. Wichtig für die Aufenthaltsqualität wäre die Bespielung der Ränder, etwa durch einen Wochenmarkt, Spielflächen, Gastronomie, Grünflächen und einen Mobility Hub für Sharing-Fahrräder und Scooter. In diesem  Zusammenhang soll auch ein barrierefreier Ausbau der Bahnunterführung , inklusive des angrenzenden Geländes, und eine mögliche Fußgängerbrücke über die Bahnlinie geprüft werden. Damit entsprach das jetzt überarbeitete Konzept von Steidle den Wünschen der Bürgerinnen und Bürger Taufkirchens, die eine Verbindung vom Kegelfeld zum neuen Quartier vermisst und den Brückenschlag über die Bahn angeregt hatten.

Brückenschlag

Öffentliche Freiräume

Besonders intensiv beschäftigen sich die Planerinnen und Planer auch mit der Aufwertung der Freiflächen. Hier soll die Verringerung des Autoverkehrs als Hebel genutzt werden, um

die Aufenthaltsqualität im neuen Quartier attraktiv zu gestalten. Angestrebt wird eine Verbesserung der Wegeverbindungen im Quartier, etwa mit einer Durchwegung der Grundstücke und einer Fortführung der Grünverbindungen aus dem Gebiet nach Westen entlang der Eschenstraße und nach Norden in Richtung Waldstraße. Außerdem sollen mit grünen Plätzen und verkehrsberuhigten Bereichen, auf denensich Autoverkehr und Fußgänger gleichwertig den Straßenraum teilen, mehr Freiräume entstehen. Auch die Anbindung des Parks der Siedlung am Wald war der Bürgerschaft sehr wichtig: Sie befanden eine durchgängige, auch nächtlich nutzbare Verbindung in den Park vom Bahnhof für Fuß- und Radverkehr für essentiell. Hier könnte über eine Zusammenarbeit mit der Kirche eine gemeinsame Lösung gefunden werden.

 

Diverse Gutachten erforderlich

Nach dem durchweg positiven Feedback im Gemeinderat geht es nun in die weitere Ausarbeitung des städtebaulichen Entwurfs. Dafür sind diverse Fachleute gefragt: Die Impulse für die Optimierung der Wohn-, Gewerbe- und Infrastruktur werden in den folgenden Monaten von Expertinnen und Experten in mehreren Gutachten untersucht. Neben der Blickfeld-Verträglichkeitsstudie zum Hochpunkt wird die Gemeinde zeitnah gleich mehrere Aufträge für entsprechende Untersuchungen vergeben – eine Bedarfsplanung für die soziale Infrastruktur, eine Schalltechnische Verträglichkeitsprüfung, eine Verkehrsuntersuchung, ein Gutachten zu mikroklimatischen Auswirkungen sowie ein Nutzungskonzept für die Nahversorgung und das publikumsnahe Gewerbe, wie Gastronomie und Dienstleistungen. Herausgearbeitet wird ferner die Zielsetzung für klassisches Gewerbe im Quartier – von Büronutzungen bis zu forschendem und verarbeitendem Gewerbe. Die Gutachten sollen bereits im Dezember 2022 mit der Bearbeitung starten und bis ins Frühjahr 2023 erstellt werden. Im Anschluss kann mit der Aufstellung eines rechtsgültigen Bebauungsplanes begonnen werden.

 


Das Planungsgebiet

BU: Blick auf das Planungsgebiet westlich der S-Bahn-Gleise, hier soll in den kommenden Jahren das „Quartier am Bahnhof” Taufkirchen entstehen. Fotos: Marcus Schlaf, 2021

 

Das Grundkonzept für die städtebauliche Planung steht fest

Die Gemeinde ist dem Umbau des Gewerbegebietes am Bahnhof einen weiteren Schritt näher gekommen. Nachdem der Gemeinderat  im  letzten Jahr beschlossen hat, das Areal neu zu überplanen, haben nun drei Architekturbüros Konzepte für ein neues „Quartier am Bahnhof” entworfen. Nach der Befassung eines Fachgremiums hat sich am 24.03.2022 auch der Gemeinderat auf das Konzept von Steidle Architekten als Basis für die weitere Planung geeinigt. 

Nachdem die Büros Kehrbaum, Steidle und HENN Zeit ihre Vorschläge im Februar 2022 eingereicht hatten, hat das Büro Dragomir Stadtplanung die Entwürfe im Auftrag der Gemeinde Taufkirchen fachlich aufbereitet, bevor sie am 22.02.2022 einem Expert*innengremium aus Mitgliedern der Verwaltung, Grundstückseigentümer*innen, politischen Vertreter*innen sowie unabhängigen Expert*innen vorgestellt worden sind. 

Im Rahmen der ganztägigen Sitzung wurde nach intensiver Auseinandersetzung eine Rangfolge festgelegt und das Konzept von Steidle Architekten als den favorisierten Entwurf gewertet. Einer Empfehlung, der der Gemeinderat einstimmig zugestimmt hat.

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Grundkonzept

Visualisierung Steidle

BU: Eingang ins Quartier - Blick über den Bahnhofsplatz, Visualisierung: Steidle Architekten 2022

 

Gemeinschaft stärken: Konzept von Steidle Architekten im Porträt

Der Entwurf des Münchner Büros Steidle Architekten konnte Gemeinderat und Expert*innengremium gleichermaßen überzeugen, da er den Gemeinde- und Gemeinschaftscharakter Taufkirchens nachhaltig stärken soll: Die bislang heterogene städtebauliche Struktur soll durch ein attraktives und lebendiges Quartier sowie ein dynamisches Arbeits- und Wohnumfeld rund um den Bahnhof umgebaut werden. Damit liefert der Entwurf ein klares, flexibles und tragfähiges Grundgerüst für eine nachhaltige Quartiersentwicklung in Richtung einer alltagsnahen, von sozialem Zusammenhalt geprägten Stadtstruktur. So soll ein bewohnbares Quartier entstehen, das wesentliche Aspekte Zusammenlebens einbezieht und miteinander verbindet: Die Bereiche Arbeiten, Nahversorgung, Gastronomie, Dienstleistungen, Forschung, soziale Einrichtungen und Wohnen werden in den einzelnen Gebäudeteilen miteinander kombiniert. Eine lebendige Vielfalt, die sich auch in der unterschiedlichen Gestaltung der Gebäude widerspiegelt. 

Neben dem großen Potenzial des Entwurfs sehen Gemeinderat und Expert*innengremium in einigen Punkten aber auch  Überarbeitungsbedarf: So erscheint die Ost-West-Verbindung im vorliegenden Entwurf in Hinblick auf Größe und Breite als überdimensioniert und stellenweise noch zu wenig ausdifferenziert. Auch das Ausmaß des geplanten Hochpunkts am Bahnhofsplatz soll deutlich reduziert werden.

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Information für Bürger*innen

Um den Prozess transparent und partizipativ zu gestalten, lädt die Gemeinde Taufkirchen alle Interessierten zu einer Informationsveranstaltung ein. Am  07.04.2022, ab 18 Uhr werden die Teilnehmenden über die Grundzüge der städtebaulichen Entwürfe und den weiteren Ablauf des Prozesses informiert. Im Rahmen der Veranstaltung haben Teilnehmende die Möglichkeit, eigene Anregungen und Ideen zum Entwurf abzugeben. Diese werden als Arbeitspaket an das Büro Steidle Architekten weitergegeben und fließen nach fachlicher Prüfung in die Feinplanung mit ein. 

Informationsveranstaltung „Quartier am Bahnhof“

Wann:       07.04.2022, 18:00 - 20:00 Uhr

Wo:           Kultur & Kongress Zentrum Taufkirchen

Alle Informationen zur Veranstaltung erhalten Sie auf der Website der Gemeinde Taufkirchen unter https://www.taufkirchen-mucl.de/veranstaltungen

Sollten Sie Anregungen zum Projekt „Quartier am Bahnhof” Taufkirchen haben, können Sie diese an bauverwaltung@meintaufkirchen.de senden.

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Hintergrund

20211115 - Luftbild Umgriff

BU: Das Planungsgebiet umfasst insgesamt eine Größe von ca. 12,6 ha und wird im Osten durch die Bahnlinie, im Süden durch die Eschen- und Wildapfelstraße, im Westen durch den zentralen Grünzug und den Lindenring sowie im Norden durch die  Waldstraße begrenzt.  

 

Eine Chance für Taufkirchen

Architekturbüros entwerfen zukunftsweisende Konzepte für die Entwicklung eines neuen Quartiers am Bahnhof.

Die beiden Einkaufspassagen am Lindenring sind sichtlich in die Jahre gekommen. Leerstand und Modernisierungsbedarf lassen das Gebiet nicht gerade einladend wirken. Durch die geplante Verlagerung des Bäckereiversorgers BÄKO bietet sich nun die Möglichkeit, das ganze Quartier zwischen Eschenstraße, S-Bahnlinie, Lindenring und Waldstraße – ergänzt um die nahezu leerstehende Lindenpassage neu zu überplanen.

Die Gemeinde hat auf Grundlage der Ergebnisse des Integrierten Sozialen Entwicklungskonzeptes (ISEK) bereits Leitlinien für das künftige Quartier formuliert: Attraktive Freiflächen und ein lebendiger Nutzungsmix sollen das Gebiet westlich des Bahnhofs künftig prägen. Neben der Schaffung von Gewerbeflächen und Wohnraum soll insbesondere auch eine verbesserte Aufenthaltsqualität dazu führen, dass ein neues, attraktives Quartier entsteht, in dem sich Taufkirchnerinnen und Taufkirchner wohlfühlen.

Verschiedene Entwürfe sollen Spielraum aufzeigen

Um die beste planerische Lösung zu finden, hatte die Gemeinde Taufkirchen drei renommierte Münchner Architekturbüros mit der Ausarbeitung möglicher Ideen für die Quartiersentwicklung beauftragt. Mit dem „Quartier am Bahnhof” soll ein Ortsteil der kurzen Wege entstehen, der architektonisch, konzeptionell und ökologisch den Ansprüchen zukunftsfähiger Gewerbe- und Wohngebiete gerecht wird. Aspekte der klimagerechten Stadt sollen durch zeitgemäße Verkehrskonzepte, klimaneutrale Energielösungen, ein gesundes Mikroklima und klimaresiliente Grünplanung besondere Beachtung finden. Neben grünen Freiflächen, die ein ansprechendes Erscheinungsbild schaffen, wird ein Nutzungsmix aus Gewerbe, Einzelhandel, Wohnen, Sozialem und Kultur angestrebt.

Ein Areal, ein Ziel, viele Möglichkeiten. Um verschiedene Ansätze für das prominent gelegene Planungsgebiet zu erhalten, wurden von der Gemeinde im Oktober 2021 zeitgleich drei Architekturbüros mit der gleichen Aufgabenbeschreibung aufgefordert, ein Plangutachten mit ihren Ideen abzuliefern. Alle drei Büros sind für ihre Expertise bekannt. Während das Büro Kehrbaum derzeit mit Ortsentwicklungen in Starnberg (moosaik) und Geretsried viel positive Resonanz erhält, kennt man steidle Architekten unter anderem von der gelungenen Konversion am Ostbahnhof (Werksviertel Mitte) als auch von dem Umbau der ehemaligen Messe im Münchner Westend zu einem Wohn- und Geschäftsquartier, während HENN Architekten aktuell gleich mit mehreren prominenten Bauwerken von sich reden machen (Gasteig, Klinikum Großhadern). Die drei Büros hatten rund drei Monate Zeit, ihre städtebaulichen Konzepte auszuarbeiten.

20211115 - Bürgermeister Sander vor Lindenpassage

„Mit der Mehrfachbeauftragung wollen wir verschiedene Perspektiven für die Entwicklung des Areals kennenlernen und vergleichen”, erklärt Bürgermeister Ullrich Sander. „Das Areal bietet eine historische Chance für einen Neuanfang. Durch die übersichtliche Eigentümerstruktur können hier zukunftsweisende Konzepte in die Umsetzung kommen, von denen ganz Taufkirchen profitiert”, stellt Sander in Aussicht.

Bereits im Vorfeld der Planungen stimmte sich die Gemeinde mit den beiden großen Grundstückseigentümern ab, der Bäckerei Genossenschaft BÄKO München Altbayern und Schwaben eG sowie dem Grünwalder Projektentwickler Rock Capital.

Luftbild Firma Bäko

BU: Derzeit prägen Lieferverkehr und die Fabrikhalle den Norden des Areals. Durch einen Umzug entstünde Raum für eine Nutzung, die dem Standort angemessen ist. Foto: Marcus Schlaf

 

Das sind die nächsten Meilensteine des Projekts

Mit der Entscheidung des Gemeinderat ist das Projekt nun bereit für die nächsten Schritte: Zunächst soll der favorisierte Entwurf im Zuge einer Rahmenplanung verfeinert und konkretisiert werden. Dabei erhält die Öffentlichkeit neben Eigentümer*innen, Investor*innen und Politik die Gelegenheit zur Teilhabe am Prozess. 

Am 07.04.2022 ist eine erste Bürgerinformations-Veranstaltung geplant. Interessierte sollen so die Möglichkeit haben, den Prozess zu verfolgen und eigene Ideen einzubringen. Dabei legt die Gemeinde Taufkirchen größten Wert auf transparente Kommunikation.

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Projektpartner*innen

Auftraggeberin für das Plangutachten „Quartier am Bahnhof” ist die Gemeinde Taufkirchen. Die fachliche Begleitung im Bereich Stadt- und Landschaftsplanung sowie die Betreuung der Mehrfachbeauftragung liegt bei der DRAGOMIR Stadtplanung GmbH. Für die Projektsteuerung und -leitung sowie die Themen Bürger*innenbeteiligung konnte die deutschlandweit agierende Firma CIMA Beratung  + Management GmbH gewonnen werden. Ansprechpartner für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie die attraktive und verständliche Aufbereitung der 

Informationen für die Bürger*innen ist die Kommunikationsagentur textbau.media. Für die Markenentwicklung, Positionierung sowie die Erstellung einer Website ist die ebenfalls in München ansässigen Markenagentur ALL ABOUT Real Estate Brands verantwortlich.

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